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OKB Symposium -
save the date: Freitag, 4. Dezember 2026

"Analog trotz Digital? Zukunftskompetenzen im digitalen Gleichgewicht"

Ostschweizer Kompetenzzentrum für
Berufsbildung (OKB) Symposium

Das Ostschweizer Kompetenzzentrum für Berufsbildung (OKB) ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP-HSG), der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) und dem Zentrum für berufliche Weiterbildung (ZbW).

Beitrag des Instituts für Wirtschaftspädagogik

Das IWP bietet im Rahmen des Hochschuldidaktischen Zentrums (HDZ) der Universität St. Gallen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Lehre (Planung, Durchführung, Auswertung) für unterschiedliche Anspruchs- und Bedürfnisgruppen (Professoren, Nachwuchsdozenten, Lehrbeauftragte, Assistierende).

Das Institut verfolgt auf wissenschaftlicher Grundlage die Frage, wie in Wirtschaft und Gesellschaft, Bildung und Lernen gestaltet werden können. Im Mittelpunkt stehen dabei Prozesse des Lehrens und Lernens, des Schul- und Bildungsmanagements sowie Fragen der Steuerung des Bildungssystems. Dabei ist eine ständige Verzahnung von wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung (Forschung und Evaluation) und innovativer Praxisgestaltung (Weiterbildung, Beratung und Entwicklung) handlungsleitend.

Im Laufe der Zeit wurden darüber hinaus gezielt neue Arbeitsfelder erschlossen und Kompetenzzentren eingerichtet: Das Kompetenzzentrum „Schulmanagement“ (2000), das Kompetenzzentrum „Sozialkompetenzen“ (2000), das Kompetenzzentrum zur „Förderung von Lernkompetenzen“ im Auftrag des BBT (2002) und schliesslich das Kompetenzzentrum „Hochschuldidaktik“ der Universität St.Gallen (2004).

OKB Symposium 2025 zum Wettstreit um Talente

Am Freitag, 5. Dezember 2025, trafen sich gegen 300 Fachpersonen aus Praxis und Wissenschaft am OKB Symposium. Dabei drehte sich alles um die Fragen, wie junge Talente für die Berufsbildung erkannt und gefördert werden können – und was sie längerfristig in einem Betrieb hält.

Talentmanagement – berufliche Bildung stärkt den Schweizer Arbeitsmarkt
Der Input von Dr. Stefan Leist, Ressortleiter für Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), bot einen informativen Überblick zum Thema «Zahlen und Fakten – Wert der Bildung auf dem Arbeitsmarkt».

Stefan Leist zeigte in seinem Input auf, dass die berufliche Bildung ein zentraler Pfeiler des Schweizer Arbeitsmarktes bleibt und Fachkräften zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Sie ist entscheidend, um die Talente von morgen zu fördern und die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften trotz Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz zu decken – ein Trend, der durch die demografische Entwicklung zusätzlich verstärkt wird. Leist betonte zudem, dass gute Rahmenbedingungen wichtig sind, um Talente langfristig zu halten und eine hohe Arbeitsmarktpartizipation sicherzustellen.

Mensch im Mittelpunkt: Talente nachhaltig fördern
Markus Neumayr, früherer Fussballprofi und aktueller Assistenztrainer beim FC Lausanne-Sport, gab Einblicke über die Entwicklung vom Talent zum Profi und den anschliessenden Schritt, als Trainer selbst Talente zu fördern. Markus Neumayr betonte beim Symposium, dass die Förderung von Talenten immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen müsse. Damit junge Talente ihr Potenzial entfalten können, sei es entscheidend, dass sie sich wohlfühlen, unterstützt werden und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten erhalten.

Der „Code einer Generation“ zwischen Wandel und Rückblick
Ein weiteres Highlight des Symposiums bildete die Keynote von Roger Spindler, der mit seinem Beitrag «Talente, Toleranz und Technologie» wichtige Impulse setzte und das Publikum spürbar begeisterte.

Er zeigte, wie rasant sich Bildungs- und Arbeitswelt verändern und warum der Wettbewerb um Talente heute vor allem ein Wettbewerb um Kompetenzen ist. Ausgangspunkt bildete der „Code einer Generation“ – geprägt von der Sehnsucht mancher nach der Vergangenheit, aber zugleich konfrontiert mit einer „Decade of Peak“, in der viele Ressourcen ihre Grenzen erreichen. In dieser Zeit brauche es nicht „mehr“, sondern ein „besser“.

Spindler stellte heraus, dass Bildung sich in den letzten Jahrzehnten vom reinen Wissensvermittlungssystem hin zu einem lernbegleitenden Ansatz gewandelt hat. Mit Blick auf 2030 sieht er eine Welt, in der Systeme und Geräte/Devices unseren Alltag durchdringen und uns dazu zwingen, uns neu zu orientieren. Entscheidend wird sein, zu erkennen, was wir wirklich benötigen, und gleichzeitig Freiräume zuzulassen, in denen auch Ungeregeltes und Ungeplantes seinen Platz hat – statt sich in virtuellen Gladiatorenkämpfen zu verlieren: Querschnittskompetenzen wie Problemlösen, Antizipieren und Innovieren bleiben dabei zentral, um in einer zunehmend digitalisierten Welt erfolgreich zu bestehen.

Mit einem eindringlichen Appell erinnerte er daran, dass Veränderungen nicht abstrakt beginnen, sondern bei jedem Einzelnen: „Irgendwer muss doch was tun. Wir sind alle irgendwer. Und wir müssen irgendwann was machen. Und irgendwann ist immer jetzt.“

Perspektivenvielfalt in den Break-outs
Zwischen den Programmpunkten im Plenum in der Olma-Halle 2.1 konnten sich die Teilnehmer:innen in vielfältigen Break-outs in vier Themen rund um die Talentgewinnung,
-förderung und -bindung vertiefen. Thematisiert wurde unter anderem, wie verborgene Talente erkannt und gezielt gefördert werden können, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ausserdem wurden Chancen und Herausforderungen im Wettbewerb um Talente, Lernende und Berufseinsteigende erörtert, wobei auch die Perspektive der Talente selbst berücksichtigt wurde. Die Sessions boten praxisnahe Einblicke und vielfältige Perspektiven wie nachhaltiges Wachstum durch gezielte Förderung junger Talente sichergestellt werden kann.

Zum Abschluss der Tagung bot der Farewell-Apéro den Fachpersonen Gelegenheit zum Netzwerken.

Über das OKB
Das Ostschweizer Kompetenzzentrum für Berufsbildung (OKB) ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St.Gallen (IWP-HSG), der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) und dem Zentrum für berufliche Weiterbildung (ZbW). Es bietet Aus- und Weiterbildungen für Berufsbildungsverantwortliche an und führt jedes Jahr im Dezember das OKB Symposium in St.Gallen durch.

Das nächste OKB Symposium findet am 4. Dezember 2026 statt und steht unter dem Titel «Analog trotz Digital? Zukunftskompetenzen im digitalen Gleichgewicht».
 

Die zur Verfügung gestellten Unterlagen der Referierenden und die Bildimpresssionen finden Sie unter OKB-Webseite – Ostschweizer Kompetenzzentrum für Berufsbildung

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