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Sustainability Education

Sustainability Education ist derzeit ein zentrales Arbeitsfeld am Competence Center for Educational Development and Research in Higher Education (CEDAR).

Leitfragen

  1. Welche Rolle und Verantwortung haben Hochschulen, Dozierende und Studierende bei der Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts?
  2. Wie können Hochschulentwickler*innen, -didaktiker*innen und -dozierende Sustaina-bility Education systematisch auf der Mikro-, Meso- und Makroebene der Hochschul-bildung verankern?
  3. Welche Kompetenzen benötigen die genannten Akteur*innen als potenzielle Treibende und Mutiplikator*innen von Sustainability Education, um nachhaltigkeitsrelevante Ein-stellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse bei Studierenden zu fördern.
  4. Welche didaktischen Entwurfsmuster können Dozierende in der Hochschullehre zur ef-fektiven und wirkungssamen Gestaltung ihrer eigenen Lehre nutzen und konkretisieren.

Aktuelle Projekte

Wir sind bestrebt, Sustainability (Education) in allen unseren Kernaktivitäten wie Forschung, Lehre, Weiterbildung und Beratung systematisch zu verankern. Dazu arbeiten wir derzeit an mehreren Praxis- und Forschungsprojekten:

  • Fostering Responsibility & Sustainability in Student Learning
  • Advancing Sustainability Education im CAS Hochschuldidaktik 
  • Designing for Future Education: Aktuelle Themen der Wirtschaftspädagogik
  • Pädagogische Psychologie: Die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten (Semesterschwer-punkt: A Case for Sustainability)
  • Open Education / Open Educational Resources
  • Mythen, Spannungsfelder und Ansätze der Sustainability Education
     

Unsere theoretischen Grundlagen

Wir stellen fest, dass es sich bei Sustainability um einen vielfach verwendeten, polysemantischen Begriff handelt, dessen Bedeutung sowohl in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen als auch wissenschaftlichen Diskursen in seiner/ seinen Bedeutung(en) als selbstverständlich vorausgesetzt wird, obgleich dieser erklärungsbedürftig ist.

Wir folgen bei unseren Aktivitäten einem breiten Sustainabilityverständnis, das der vielfach rezipierten Definition des Berichts der Brundlandt-Kommission der Vereinten Nationen "Unsere gemeinsame Zukunft" (1987, S. 37) folgt: «Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können».

Des Weiteren gehen wir davon aus, dass die Wirtschaft in die Gesellschaft und die natürliche Umwelt eingebettet und von diesen abhängig ist. Nachhaltiges Denken und Handeln zielt nicht nur darauf ab, negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft zu vermeiden, sondern positive Auswirkungen anzustreben. 

Kernkonzepte die Sustainability in einem «starken» Verständnis darstellen und für uns leitend sind:

  • Das «Modell der eingebetteten Sphären» (wedding cake model) des Stockholm Resilliance Center
  • Das Modell der Donut-Ökonomie (doughnut economics of social foundations and planetary boundaries) von Kate Raworth 
    Doughnout Economy (https://doughnuteconomics.org/about-doughnut-economics)
  • Die Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen und ihre Konsequenzen für Bildungsaufgaben
     

Verständnis von Sustainability Education
Vare & Scott (2007) unterscheiden zwei interdependete und komplementäre Formen von Education for Sustainable Development. Analog differenzieren wir zwischen Education on Sustainability (ES1: eher thematisch orientiert; Sustainability ist der Lerngegenstand, z.B. die oben genannten Kernkonzepte) und Education in Sustainability (ES2: eher ziel- und kompetenzorientiert; die Förderung integrativen Denkens und Handelns bzw. transversaler Kompetenzen steht hier im Vordergrund). Wir argumentieren, dass beide Formen notwendig sind. Deshalb berücksichtigen wir beide, wenngleich unser Schwerpunkt auf Education in Sustainability (ES2) liegt. 

Ziele in Sustainability Education
Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an einschlägigen Sustainabilitybezogenen Ziel- und Kompetenzkatalogen (u. a. UNESCO, 2017; Wiek et al., 2011; Brundiers et al., 2021; European Commission, 2022).

Die verschiedenen Zielsetzungen systematisieren wir in folgende Bereiche: 
Übergeordnete Ziele
•    Werte verstehen, reflektieren und formulieren (z. B. Embodying sustainable values in green competence, normative or strategic competence; UNESCO, 2017)
Besondere Schwerpunkte in Kompetenzen zur Förderung von nachhaltigem Denken und Handeln in Bezug auf:

Sachliche Kompetenzen
•    Komplexe Probleme / globale Probleme verstehen, reflektieren und Bewältigungs- und Problemlösungsstrategien entwickeln (z. B. systemisches Denken & Handeln, kritisches Denken, problemorientiertes Denken und Handeln)
•    Zukunftsorientierte Problemhandhabung (z. B. Antizipationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit, Exploratives Denken und Handeln)
Soziale Kompetenzen
•    Soziale Interdependenzen verstehen, reflektieren und gestalten (z. B. collaborative and political agency, collective action)
Selbstkompetenzen
•    Individuelle Positionen verstehen, reflektieren und verändern (z. B. self awareness, individual initiative)
 

Um die genannten Ziele zu erreichen, setzen wir verstärkt auf Lehr-/Lernaktivitäten, die auf High Impact Pedagogies, erfahrungsbasierte Lehr-/Lernansätze (Experiential Learning Approaches) und Effective Teaching Principles (Ansätze zur Wirksamen Lehr-/Lerngestaltung) abzielen und eine Affordanz zur Auseineinandersetzung mit Problemstellungen in Bezug auf Nachhaltigkeit besitzen.

Beispiele: Problembasiertes Lernen, Case Studies, Simulationen und Rollenspiele

Ausgerichtet auf die jeweiligen Ziele und Methoden setzen wir verstärkt auf formatives Prüfen, mehr handlungsorientierte / kompetenzorientierte Prüfungsformate und kritierienbasierte Bewertungsinstrumente (z. B. Rubrics).

Wir forschen derzeit an bzw. entwickeln Pedagogical Patters for Sustainability Education Designs (Didaktische Entwurfsmustern), die integratives Denken und verantwortungsvolles Handeln fördern können. Im Fokus stehen die Zusammenhänge von (disziplinen-)spezifischen Bedarfen, Zielgrössen, didaktischen Designs, Prüfungsformaten und Evaluationskriterien.

Sustainability Education in Forschung und Lehre am Institut für Wirtschaftspädagogik

Haben Sie noch Fragen? Gerne sind wir für Sie da.

Bernadette Dilger

Prof. Dr.

Direktorin

IWP-HSG
Büro 24-3-206
Dufourstrasse 40a
9000 St. Gallen

Stefan T. Siegel

Dr.

Postdoc

IWP-HSG
Büro 24-3-210
Dufourstrasse 40a
9000 St Gallen

Weiterführende Links

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